Was geschah am 2. Oktober?

In Gedenken an Patrick Thürmer und allen Opfer rechter Gewalt finden am 3. Oktober in Hohenstein Ernstthal und Chemnitz verschiedene Veranstaltungen statt. Anlass ist der Mord an den 17-Jährigen Punk aus Hohenstein-Ernstthal, welcher am 2. Oktober 1999 brutal von Neonazis ermordet wurde.

Was geschah in der Nacht zum 2. Oktober?
Am 1. Oktober fand im Jugendclub „Off is“ das „Zweite 99er Punkfestival“ in Hohenstein Ernstthal statt. Der Jugendclub bekam schon öfters Drohungen und ist Ort von Übergriffen durch Neonazis geworden, welche sich in der gegenüberliegenden Diskothek „La Belle“ trafen.
Auf dem Nachhauseweg bemerkte eine Band, welche auf dem Punkfestival gespielt hat, einen Nazimob, welcher auf das „Off is“ zusteuerte. Sie riefen mehrmals die Polizei.
Während sich die Polizei Zeit lies, prügelten etwa 100 Faschos mit Baseballschlägern und Schlagstöcken auf die Besucher*innen des Festivals ein, die bisher nichtsahnend weiterpogten.
Etwa 15 Punker*innen mussten ins Krankenhaus, und nachdem die Polizei zu spät eintraf, nahm sie erst einmal die Besucher*Innen in Gewahrsam. Nach etwa einer Stunde wurden sie nach und nach freigelassen, und dann weiterhin von Nazis, welche immer noch in der Umgebung lauerten, bedroht.
Rund 30 Punks entschieden sich, den Angriff nicht unbeantwortet zu lassen, und von ihrem recht auf Selbstverteidigung Gebrauch zu machen, und griffen das „La Belle“ an. Polizeieinheiten, welche auf die Hilferufe der Punks nicht reagierten, tauchten nun auf Notruf des Diskobetreibers auf. Die Punks wurden aber schon vorher von Türstehern vertrieben.

Auch Thomas Haller, Gründer der „HooNaRa“ (Hooligans, Nazis, Rassisten – Ultragruppe des CFC) und der „Haller-Security“, wurde laut Augenzeugen in der Umgebung gesehen, wie er mit anderen Türstehern jagt auf Punks gemacht hat. Es wurden Nazis aus der Türsteher Szene zur Disko „La Belle“ mobilisiert, um Linksgerichtete Menschen anzugreifen. So auch die drei Mörder von Patrick Thürmer: Nico Ne. (damals 24), Michael Os. (d. 23) und Thomas Wa. (d. 21). Sie fuhren gegen 1:00 von der Zwickauer Disko „FUN“ mit einem Auto los, bewaffnet mit unterschiedlichen Schlagwerkzeugen. Sie drehten ein Paar Runden, um „Jagd auf Zecken“ zu machen.

„Da ist einer“ rief einer der Männer. Sie stürmten auf Patrick und seinen Freund zu, welche sich gegen 3:30 über Schleichwege vom „Off is“ losmachten, um nicht von Nazis gesehen zu werden. Nico, Michael und Thomas prügelten mit Axtstiel, Hammer und Billiardqueue minutenlang auf Patrick ein. Sie Zertrümmerten unter anderem mit dem Billiardqueue seine Kniescheibe und fügten ihm schwere Kopfverletzungen zu. Die Liste der Verletzungen musste in 17 Zeilen bei dem Prozess vorgetragen werden.
Er versuchte mit seinen Verletzungen noch zur Straße zu kriechen, schaffte es aber nur ein paar Meter weit.

Anwohner*Innen haben später ausgesagt, dass sie die schreie für Bauarbeiten gehalten haben.

Am nächsten Tag wurde er gegen 17:15 auf dem Boden liegend und mit Blut überströmt vor einem Bauernhof gefunden und ins Krankenhaus geflogen, wo er seinen Verletzungen erlag.

Die Täter waren alle samt bekennende Faschisten.
Nico Ne. War bei der Meeraner Security Firma „Bulls“ sowie bei Hallers „SEC Meerane“ tätig, und pflegte offen Kontakte zu „HoNaRa“. Alle drei hatten Verbindungen zur „Haller-Security“.
Michael Os. War laut psychologischen Gutachten der Bundeswehr „auffällig wegen aggressivem und gewalttätigem Verhalten“ und wurde wegen „Anpassungsstörungen“ vorzeitig aus dem Wehrdienst entlassen. Thomas Wa. War ein durchtrainierter 90 Kilo schwerer Typ mit Drogenproblemen.
Thomas Haller stritt die Verbindungen zu den dreien vehement ab. Es ist aber nicht zu leugnen, dass sie sich kannten.

In den Tagen nach dem 2. Oktober gab es eine Runde in der Disko „FUN“, wo sich über den Mord ausgetauscht wurde. Daran nahm laut Nico Ne. Auch der Chef der Meeraner Security-Firma „Bulls“, Gunnar Pr. teil.
Bei der Rückfahrt einiger „HoNaRa“ Leute von einem Spiel gegen Cottbus fuhr Patrick Gentsch mit unter anderem Nico Ne. Im Auto zurück. Patrick Gentsch ist „HoNaRa“ Mitglied und Lokalpolitiker der NPD. Sie hörten im Radio die Nachricht, dass Patrick Thürmer gestorben ist und nach einem „Ford Galaxy“ geahndet wird. Die Insassen einigten sich darauf, „dass ruhe zu bewahren ist und jeder macht so weiter, wie bisher“.
Am selben Tag traf Nico noch Ralf Marschner, welcher ihn geraten hatte, das Tatfahrzeug abzukleben, damit es die Ermittler*Innen nicht finden können.
Ralf Marschner war von 1992 bis 2002 als V-Mann „Primus“ aktiv. Straftaten bei Fußballspielen, die Verwicklungen in den Mord an Patrick Thürmer und der Vertrieb von Landser-CDs fand alles in diesem Zeitraum statt. Außerdem hatt er Verbindungen zu dem NSU Unterstützerumfeld sowie zu Böhnhard, Mundlos und Zschäpe.

„Ein paar Tage später rief ein anonymer Hinweisgeber bei der Polizei an und sagte aus, dass er wenige Tage nach dem Mord ein Gespräch belauschen konnte, in dem ein „Manole“ erzählte, er und sein Kumpel „Clauß“ aus Meerane hätten den Punker in Hohenstein erschlagen. Mit „Clauß“ dürfte Manole den Türsteher und engen Vertrauten Thomas H.’s, Andre Cl., gemeint haben. Lokale Antifaschist_innen erinnern sich, dass Andre Cl.’s Kameraden der „Koma Kolonne Meerane“ bereits 1995 an dem Mord an Peter T. am Stausee Oberwald bei Chemnitz beteiligt waren. Die 20 Neonazis hatten erst eine Gruppe Pakistaner angegriffen und später den 24-jährigen Bundeswehr-Soldaten so schwer verprügelt, dass er Tage später starb. Nico Ne. war damals laut eigenen Aussagen bei fast allen Prozess-Tagen gegen die acht Angeklagten anwesend. Sein enges Verhältnis zu Andre Cl. lässt sich auch während seiner eigenen Inhaftierung 1999 feststellen: Er hatte Andre Cl. als einen der Ersten benannt, der von den Beamten über seine Inhaftierung benachrichtigt werden sollte.“
-AIB 111 / 2.16

In der Gesellschaft war die Reaktion zynisch. In Statements zu den Vorfällen wurde sich Hauptsächlich gegen weitere Punkkonzerte im „Off is“ ausgesprochen. Die Schuldzuweisung ging klar an die Betroffenen: Sie würden mit ihrer Existenz als Links-Alternative Menschen solche Angriffe provozieren. Wiedereinmal ist man auf dem rechten Auge blind. So auch das Landesgericht in Chemnitz, welches im September 2000 zwar feststellte, dass Patrick „stellvertretend für jene Linken“ welche die Fascho-Diskothek angegriffen haben, brutal ermordet wurde, aber keinen Neonazistischen Hintergrund erkennen konnte. Immerhin musste nach nicht weniger als 11 Jahren vom Innenministerium zugegeben werden, dass der Mord als rechte Gewalttat einzuordnen ist.
Auch dieses Jahr musste erschrocken festgestellt werden, dass es keine Bereitschaft in Hohenstein Ernstthal gibt, ein würdiges Gedenken für Patrick möglich zu machen. Das Bündnis Chemnitz Nazifrei versuchte erbittert eine Räumlichkeit zu finden. Keine*R war bereit, die Türen für aufarbeitende und errinernde Gedenkpolitik zu öffnen. Nein. Man wolle sich nicht auf eine Seite schlagen, man sei unpolitisch, das Thema sei zu brisant – und eigentlich machen manche Einrichtungen auch lieber AfD Veranstaltungen, wie das Schützenhaus.
Dazu könnt ihr den offenen Brief des Bündnisses lesen.

Aber um wen Geht es eigentlich? Wer war Patrick Thürmer?

Da wir ihn nicht kannten, wollen wir an dieser Stelle auf die Rede Patricks großer Schwester hinweisen.

„Er wurde von uns als Familie sowie bei Freunden und Bekannten als liebevoller, hilfsbereiter und lustiger Mensch geliebt und geschätzt. Durch seine lebensfrohe Art fand Patrick stets Anklang bei seinen Mitmenschen.“
– Rede der Schwester zum 10järigen Todestag Patricks
(Teil 1 / Teil 2)

Wir Gedenken Patrick, als einen Jugendlichen, welcher im provinziellen sächsischen Raum alternative Ideen und Lebensweisen pflegte. Als jemanden, der stellvertretend für den Kampf gegen Rechts brachial ermordet wurde.
Es hätte jeden treffen können. Und irgendwo hat es das auch. Wenn es einen trifft, betrifft das alle von uns. Alle die gegen die menschenverachtende Gewalt von Neonazis, gegen ihre zerstörerischen Ideologien, gegen ihre widerliche Auffassung von den Menschen sind.
Wir Gedenken an dieser Stelle auch allen weiteren durch Faschisten ermordeten. In Sachsen, in Deutschland, Europa, International. Wir stehen an der Seite derer, denen Menschen als ihr Kind, als ihre Geschwister, Ihre Eltern, ihre Freundinnen und Freunde entrissen wurden.

Niemand ist vergessen, niemanden ist vergeben. In den Erinnerungen, in unseren Denken, in unseren Handlungen werdet ihr weiterleben; ihr erschafft für uns ein Sinnbild. Einerseits eines einer kalten Gesellschaft, die die mörderische Realität wie Wunden aufplatzen lässt, aus denen langsam das menschliche ausblutet.
Andererseits eines von Menschen, die diesem trotzen, die nach ihren Idealen leben, mit wärme für andere Menschen, sich selbst vergessen um für andere einzustehen.

Patrick wurde ermordet. Er wurde durch drei Neonazis kaltblütig und hinterhältig umgebracht. Doch Schuld sind nicht nur die drei, Schuld sind auch die weiteren Nazis, die an diesem Abend mit der Absicht „Zecken zu jagen“ herrausgegangen sind. Schuld sind dabei die Ideen von Nationalismus, Rassismus, Faschismus etc..
Schuld ist auch die Polizei, welche sich lieber vor den Nazis duckt oder schützend vor sie stellt, und den Lauf immer auf uns richtet, uns nicht ernst nimmt und diskreditiert. Doch wir erwarten nichts von euch, ebenso wie von den Verfassungsschutzorganen, welche jahrelang Neonazis finanzierten, und bis in die Taten des NSU verwickelt sind.
Schuld ist auch die Gesellschaft, welche den Mord nicht anerkennen wollte, welche die Rechten Ideologien nicht problematisiert, welche lieber auf unsere Unterdrückung pocht damit sie in Bequemlichkeit weiterleben kann.
Schuld seid ihr alle an Patricks Tot, macht euch das Bewusst, denn wir alle haben eine Verantwortung für diese Gesellschaft und unser Zusammenleben.

An dieser Stelle auch ein riesen Dankeschön, an die Aktivist*Innen, welche schon vor 10 Jahren die Gedenkarbeit in dem Bündnis: „Erinnern, nachdenken, handeln. Mit Courage gegen Rechts.“ gemacht haben. Danke an die Familie für ihre Beiträge, und alle Unterstützenden der Angehörigen und Freund*Innen Patricks.

Niemand wird vergessen, die Ermordeten sind Unsterblich!

Niemanden wird vergeben, die Mörder sind unter uns.

An dieser Stelle möchten wir ein Gedicht von Patricks Schwester sprechen lassen. Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen – eure trauer wandeln wir für uns in Motivation um, gegen diese mörderischen Gedanken und Taten zu kämpfen. Danke für eure Beiträge und eure Stärke.

Patrick
Ich bin daheim, ganz allein,
vor Deinem Bild der Kerzenschein.
Tränen rollen mir über‘s Gesicht,
denn verstehen kann ich es immer noch nicht.
Auf grausame Art, wurdest du aus unserer Mitte gerissen
-Patrick-
wir werden Dich immer vermissen.

Wir können‘s nicht glauben, es fällt so schwer,
denn ohne Dich, ist unser Leben so leer.
So wie beim Domino ein Stein umfällt, so schnell
gingst Du aus dieser Welt.

Schlaflos blicke ich in den Himmel und seh diesen Stern,
ich gab ihm Deinen Namen, dich er ist so fern.

Immer wieder quälende Fragen.
Fragen: Wie ist es dort in Deiner Welt, ist jemand dort,
der zu Dir hält?
Fragen: Was hast Du alles durchgemacht, in Deiner
allerletzten Nacht?

Das Urteil in Deinem Fall ist nun gefällt, doch niemand
es wirklich zufrieden stellt.
Eine wirkliche Gerechtigkeit wird es nicht geben,
denn Deine Mörder dürfen leben.
Doch eine Hoffnung bleibt bestehen, das wir uns
einmal wiedersehen.

Doch der Verlust, der mich so quält, ist, weil mir mein
kleiner Bruder fehlt.
Was mir noch bleibt ist nur der Schmerz,

ADIEU, mein liebes Bruderherz

Zum weiterlesen:

Antifaschistisches Infoblatt:
Das Netzwerk des NSU zwischen Chemnitz und Zwickau.
Eine Frage der Wahrnehmung

Blog der Initiative „Erinnern, nachdenken, handeln. Mit Courage gegen Rechts.“

Rede der Schwester auf der Gedenkdemonstration zum 10järigen Todestag Patricks
(Teil 1 / Teil 2)

Gedicht der Schwester

Danke an die Freund*Innen von Spektrum360° für das Wunderschöne Graffitie!

Offener Brief an die Stadt Hohenstein-Ernstthal

Wir wollen gerne den gemeinsamen Brief des Bündnis Chemnitz Nazifrei hier teilen, um unsere Empörung über die unsolidarischen und zynischen Abweisungen in Hohenstein-Ernstthal zu teilen.

Sehr geehrter Herr Lars Kluge,
Sehr geehrte Stadt Hohenstein-Ernstthal,

In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1999 wurde der damals 17-jährige Patrick Thürmer auf dem Heimweg von einem Punk-Konzert, das zuvor im Jugendclub „Off is“ in Hohenstein-Ernstthal stattgefunden hat, aus einem Kleinbus heraus überfallen und mit Tritten, einem Axtstil und einem Billiardqueue attackiert. Patrick Thürmer ist seinen Verletzungen am nächsten Tag im Krankenhaus erlegen.

Anlässlich des 20. Todestages wollen wir mit einer Gedenkdemonstration, sowie einer Ausstellung zusammen mit der Opferberatung RAA Sachsen und einer Lesung mit der Autorin und Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Beratungsstellen für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt Heike Kleffner, Patrick Thürmer und allen anderen Opfern rechter Gewalt gedenken. Für die Ausstellung und die Lesung wurde händeringend in der Stadt Hohenstein-Ernstthal eine Räumlichkeit gesucht. Dafür wurden über 15 Orte städtischer, öffentlicher und privater Träger angefragt. Diesbezüglich sind Mitwirkende unseres Bündnisses mehrfach nach Hohenstein-Ernstthal gefahren um persönlich mit Menschen zu reden, viele Mails wurden geschrieben und viele Telefonate geführt. Dennoch sagten alle möglichen Veranstaltungsflächen ab – teilweise unter fadenscheinigen Ausreden, teilweise ganz offen auf Grund der angeblichen politischen Brisanz. Städtische und öffentliche Räumlichkeiten behaupteten keine politische Veranstaltungen durchführen zu wollen/ dürfen. Dennoch fanden in diesen Räumlichkeiten in der Vergangenheit beispielsweise Veranstaltungen der AfD statt (1).

Seit 1990 wurden mindestens 196 Menschen von Neonazis gewaltsam getötet, einer davon war Patrick Thürmer (2). Alleine in Sachsen werden 19 Todesopfer gezählt (Jorge João Gomondai – 06.04.91, Waltraud Scheffler – 23.10.92, Mike Zerna – 25.02.93, Klaus R. – 28.05.94, Michael Gäbler – 20.11.94, Peter T. – 12.06.95, Bernd Grigol – 08.05.96, Achmed Bachir – 23.10.96, Nuno Lourenco – 29.12.98, Bernd Schmidt – 31.01.00, Günter T. – 20.04.03, Thomas K. – 04.10.03, Karl-Heinz Teichmann – 06.09.08, Marwa El-Sherbini – 01.07.09, Kamal Kilade – 24.10.10, André Kleinau – 27.05.11, Ruth K. – 01.03.17, Christopher W. – 17.04.18 und Patrick Thürmer – 02.10.99). Vier Jahre vor Patrick fiel auch Peter T. rechten Skinheads in Hohenstein-Ernstthal zum Opfer. Innerhalb weniger Jahre wurden in Hohenstein-Ernstthal also zwei Menschen aus einem politisch rechten Motiv heraus getötet. Mehr Todesopfer in Sachsen gab es nur in der Großstadt Leipzig.

Auch jetzt leben wir in einer Zeit, in der Gewalttaten von extrem Rechten wieder Alltag zu sein scheinen. Extrem rechte Straftaten nahmen im Jahr 2019 in Sachsen überdurchschnittlich zu. Neonazis und andere Rechte haben im ersten Halbjahr 2019 bereits mehr als 8600 Straftaten begangen, darunter 363 Gewalttaten, bei denen 179 Menschen verletzt wurden (3). Das nächste Todesopfer rechter Gewalttäter ist also nur eine Frage der Zeit. Erst diese Woche hat ein bekannter Neonazi in Chemnitz einen Geflüchteten aus seinem Rollstuhl geschlagen und auf den wehrlosen Mann eingeprügelt (4).

In diesen Zeiten ist es umso wichtiger sich als Zivilgesellschaft geschlossen diesen Menschen in den Weg zu stellen und den Opfern gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Gewalt bedingungslos zur Seite zu stehen. Umso erschreckender finden wir es, dass sich keine Räumlichkeit finden lies, welche bereit war, uns bei der Gedenkveranstaltung zu unterstützen. Sich nicht „auf die eine oder andere Seite schlagen zu wollen“, wie einige Vermieter von Flächen behaupteten, ist für uns nur schwer zu fassen. Wenn wir, die Patrick gedenken wollen die eine Seite darstellen, wer stellt dann die andere Seite dar? Menschen, die sich mit den Tätern solidarisieren? Mit organisierten Neonazis, welche einen so jungen Menschen das Leben nahmen weil er ein Punk war?

Für uns ist es skandalös, dass wir nach wochenlanger Suche nur Absagen erhalten haben. Die Veranstaltung mit Ausstellung, Vortrag, Lesung und Diskussion wird nun im Weltecho in Chemnitz stattfinden.

Bündnis Chemnitz Nazifrei

Veranstaltungsübersicht

Gedenkdemonstration:

Donnerstag, 03.10.
11:00 Uhr
Bahnhof Hohenstein-Ernstthal

alle Infos zur Demo findet ihr hier.

 

Gedenk- und Aufklärungsveranstaltungen:

Donnerstag, 03.10.
15:30 – Ausstellung RAA Opferberatung
16:15 – Vortrag zum 20. Todesstag
18:00 – Lesung: „Unter Sachsen: zwischen Wut und Willkommen“ von Heike Kleffner
Weltecho Chemnitz / Annabergerstraße 24

 

Info- und Mobiveranstaltungen:

Donnerstag, 19.09.
20.30 Uhr
Lesecafe “ O D R A D E K „ / Chemnitz

Freitag, 20.09.
21.00 Uhr
Siebenhitze Greiz (Siebenhitze 51 / 07973 Greiz)

Samstag, 21.09.
20.00 Uhr
Unanbeatbar Schwarzenberg (Am Wasserwerk 1 / 08340 Schwarzenberg)

Dienstag, 24.09.
20.00 Uhr
Plaque Leipzig (Industriestraße 101 / Leipzig- Plagwitz)

Mittwoch, 25.09.
18.00 Uhr
Café Taktlos Glauchau (Heinrich-Heine-Straße 2 / 08371 Glauchau)

Mittwoch, 25.09.
20.30 Uhr
Projekt Schuldenberg (Thiergartner Straße 4 / 08527 Plauen)

Donnerstag 26.09.
19.00 Uhr
Alter Gasometer / Zwickau

Dienstag, 01.10.
20.00 Uhr
AZ☆Conni / Dresden (Rudolf-Leonhard-Straße 39)

Mittwoch, 02.10.
20.00 Uhr
Crasspub Chemnitz (Bornaer Straße 176 / 09114 Chemnitz)