(deutsch)
Spätestens seit dem NSU-Terror sind Aktivitäten von militanten rechtsradikalen Strukturen in Chemnitz nicht mehr zu leugnen. Hier, wo der NSU auf breite Unterstützung aus der Neonazi-Szene zählen konnte, lebten Zschäpe, Mundlos und Böhnhard ungestört in Wohnungen auf der Friedrich-Viertel-Straße auf dem Kaßberg, der Limbacher Straße in Altendorf, der Altchemnitzer Straße in Bernsdorf und der Wolgograder Allee im Heckert-Gebiet. In Chemnitz erhielten sie Pässe, Krankenkarten und Bahncards – und den Sprengstoff zum Bombenbau.
Im Dezember 1998 verübte der NSU den ersten Raubüberfall in Chemnitz auf den Edeka Irkutsker Straße. Es wurden rund 30.000 DM erbeutet und Schüsse auf einen 16jährigen Jugendlichen abgegeben. Anfang Oktober ’99 überfiel der NSU die Postfiliale Barbarossastraße – jetzige Suppkultur – und erbeutete rund 5.700 DM. Ende Oktober ’99 verübte der NSU einen weiteren Raubüberfall auf die Postfiliale Limbacher Straße. Sie erbeuteten rund 62.800 DM. Im November 2000 verübte der NSU einen Raubüberfall auf die Postfiliale Johannes-Dick-Str und erbeutete rund 38.900 DM. Im September 2003 überfiel der NSU die Sparkasse Paul-Bertz-Straße und erbeutete 435,00 €. Am 14. Mai 2004 überfiel der NSU die Sparkasse Albert-Schweitzer-Str und erbeutete rund 33.100 €. Am 18. Mai 2004 – 4 Tage später – fand der letzte erfolgreiche Raubüberfall des NSU in Chemnitz statt. Sie griffen die Sparkasse Sandstr an und erbeuteten rund 73.800 €.
Zwischen 1998 und 2004 verübte das NSU-Trio 7 Raubüberfälle in Chemnitz.
Insgesamt erbeuteten sie über 600 000€, mit denen die Neonaziszene in Chemnitz und Zwickau unterstützt wurde. Ohne dieses Geld wären die grausamen Terroranschläge des NSU niemals möglich gewesen. In Chemnitz wurde auch die Ceska übergeben, mit welcher später 10 unschuldige Menschen martialisch hingerichtet wurden. Wir gedenken der Opfer und Hinterbliebenen von zehn Morden, einem Mordversuch, drei Sprengstoffanschlägen und 15 Raubüberfällen.
Der Nationalsozialistischer Untergrund steht für einen der größten Skandale der Nachkriegszeit in der BRD und für das eklatante Versagen des deutschen Rechtsstaates und seiner Ermittlungsbehörden. Nach Offenlegung der NSU-Aktivitäten in Chemnitz hätte mit einer umgehenden Bekämpfung faschistischer Strukturen in der Region von Seiten des Staates gerechnet werden können – doch weit gefehlt. Die neueren Ereignisse zeigen, dass die staatlichen Behörden weiterhin nicht willens oder in der Lage sind, Neonazis den Raum zur gewaltvollen Anwendung ihrer menschenverachtenden Ideologien zu entziehen.
Hier ein kurzer Überblick über die populärsten und grausamsten Anschläge von Faschist*innen auf unsere Gemeinschaft.
Asylsuchendenunterkunft Einsiedel /
Dittersdorfer Weg
Im April 2016 mündete die wochenlange Belagerung durch rassistische Proteste im Stadtteil Einsiedel in einem Brandanschlag auf das ehemalige Pionierlager. Dabei landeten 3 Molotov-Cocktails ca 3 Meter vor den Häusern 16 und 17 im Gras. In den beiden Häusern waren zu diesem Zeitpunkt 21 Schutzsuchende untergebracht, darunter viele Kinder. Bei diesem Angriff wurde der potentielle Tod dieser Menschen in Kauf genommen.
Bäckerei Zozan / Jakobstraße
Im Januar 2018 wurde die kurdische Bäckerei auf dem Sonnenberg großflächig mit SS-Runen und Hakenkreuzen beschmiert. Dabei entstand ein Schaden von ca 11.000€. Die Täter, drei Männer im Alter zwischen 19 und 24 Jahren, wurden kürzlich zu Arrest, Geldstrafen und Sozialstunden verurteilt. Der Besitzer der Bäckerei sagte in der Gerichtsverhandlung aus, dass er Angst habe, weil einer seiner Fahrer nach dem Farbanschlag entführt worden sei.
Der Fahrer arbeitet seit Anfang Oktober 2018 in der Bäckerei. Am 22. Oktober sei er in Flöha von vier deutschsprachigen Männern mit vorgehaltener Pistole in einem Transporter entführt worden. Sie seien in den Wald gefahren und hätten seine Augen verbunden und Hände gefesselt, ihn beleidigt und ihm zu verstehen gegeben, dass er das Land verlassen solle. „Ich dachte, sie bringen mich um“, erinnert sich der Fahrer. Ihm sei ein ausgedrucktes Porträt seines Chefs gezeigt worden, welches mit einem roten Kreuz durchgestrichen war. „Alle Flüchtlinge sind für uns ein Problem“, soll ein Mann gesagt haben. „Sag deinem Chef und allen Flüchtlingen, dass es so weitergehen wird, wenn sie nicht verschwinden“. Die übrigen Männer hätten das Seil an seinen Händen durch seine eigenen Schnürsenkel ersetzt, die Schuhe mitgenommen und ihn allein im Wald zurück gelassen.
Karl-Marx-Monument
Seit dem 26. August 2018 wurde Daniels Tod beim Stadtfest zu politischen Großevents durch Faschist*innen von Parteien und Bürgerbewegungen wie Pro Chemnitz, Pegida, Afd, dem Dritten Weg und der Identitären Bewegung und autonom organisierten Nazigruppierungen wie rechten Hooligans aus dem CFC-Umfeld instrumentalisiert. An den progromartigen Ausschreitungen nahmen längst bekannte Neonazis mit entsetzlichen Straffäligkeiten teil, welche in extrem rechten Strukturen aktiv sind, die auch vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Im Zuge der rechten Demonstrationen kam es zu Menschenjagden und unzähligen Angriffen auf people of colour, Gegendemonstrant*innen, ausländischen Lokalen und linken Einrichtungen. Seitdem laufen über 170 Ermittlungsverfahren gegen rechten Demonstrant*innen wegen Hitlergrüßen, verfassungswidrigen Kennzeichen, Landfriedensbruchs, Widerstand gegen Vollzugsbeamte, Sachbeschädigung, Körperverletzung und vielen anderen Straftaten.
Schalom, jüdisches Restaurant / Heinrich-Zille-Straße
Seit der Eröffnung 2000 wurde das Restaurant wiederholt attackiert. Faschist*innen verübten antisemitischen Anschläge wie einem abgetrennten Schweinskopf vor der Tür, rechten Parolen an den Wänden oder Entglasungen und verursachten somit Sachschäden von mehreren zehntausend Euro. Nachdem das Schalom zum dritten Mal seinen Standort gewechslt hat, erfolgte am 27. August 2018 ein Angriff von ca 12 Personen mit Eisenstangen und Steinen auf das Restaurant. Der Besitzer wurde dabei von einem Stein an der Schulter verletzt, eine Scheibe wurde eingeschlagen. Aus der Gruppe der Täter wurde „Hau ab aus Deutschland, du Judensau!“ skandiert.
Schlossteichinsel
Mitte September 2018 wurde eine Gruppe von Deutschen, Pakistanern und Iranern von einer 15-köpfigen Männergruppe angegriffen, die sich als Bürgerwehr bezeichnete und mit Flaschen, Quarzhandschuhen und einem Elektroschocker bewaffnet war. Sie kontrollierten Personalien, schrien rassistische Beleidigungen und fügten einem Iraner mit einer Flasche eine Platzwunde am Kopf zu. Gegen sechs der Angreifer wurde daraufhin wegen Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Am 1. Oktober wurden sechs der Tatverdächtigen wegen des Vorwurfs zur Bildung der rechtsterroristischen Vereinigung „Revolution Chemnitz“ nach §129a festgenommen.
Am 22. September 2018 wurde das persische Restaurant Schmetterling auf der Lohstraße angegriffen. Dabei wurden mehrere Fensterscheiben zerstört.
Safran, persisches Restaurant / Promenadenstraße
Am 7. Oktober 2018 griffen drei Männer in Motorradmonitur den Besitzer an. Er wurde mit der Einrichtung seines Restaurants beworfen, gewürgt und in den Bauch geschlagen und musste daraufhin mit Platzwunde ins Krankenhaus eingeliefert werden. Er wurde eine Woche stationär behandelt und hat nun immer noch Schmerzen im Rücken. Einer der Männer soll beim Betreten des Lokals den Hitlergruß gezeigt haben. Zuvor wurde das Safran bereits drei mal mit Hakenkreuzschmierereien und Sachbeschädigungen konfrontiert.
Mangal, türkisches Restaurant / Straße der Nationen
Am 18. Oktober 2018 gipfelten die faschistischen Ausschreitungen im Herbst 2018 in einem Brandanschlag auf das Mangal.
Anwohner*innen berichteten von einer lauten Detonation und drei maskierten Männern, die den Tatort kurz darauf in ihrem davor geparkten Wagen verließen. Das Lokal brannte vollständig aus. Durch die Detonation wurde der Putz des Kosmetiksalons im Erdgeschoss des Nachbarhauses beschädigt, ebenso wie Teile der Brandschutzdecke im Mangal. Darüber befinden sich 11 Wohnungen. 17 Bewohner*innen des Hauses mussten in Sicherheit gebracht werden. Der Schaden in dem Restaurant und an dem Wohnhaus betragen ca 750.000 €. Brandexperten gehen von mindestens 100 L Benzin aus, welches komprimiert entzündet wurde.
Am 29. Oktober 2018 wurden 320 Hakenkreuze mit Durchmessern von 10-50 Zentimetern über das gesamte Gelände des Sportplatzes am Harthwald, Heckert-Gebiet verteilt. Zwei Monate später, im Dezember, wurden erneut über 1000 Hakenkreuze hinterlassen. Insgesamt erlitt der Verein, welcher sich klar gegen Rechts positioniert, einen Schaden von mehreren Tausend €. Auch das indische Restaurant „Bombay Palast“ auf der Straße der Nationen musste Schäden erleiden. Die Autoreifen des Inhabers seien mehrmals zerstochen gewesen und es habe Einbruchsversuche gegeben.
Diese Auflistung ist keine vollständige Zusammenfassung rassistischer Gewalttaten in Chemnitz. Sie beleuchtet hauptsächlich kürzlich geschehene Ereignisse, welche durch Medien populär geworden sind. Die täglichen Angriffe von Neonazis auf Einzelpersonen mit einer anderen Hautfarbe oder politischen Einstellung, die nicht in den Medien landen, dürfen nicht vergessen werden! Wir solidarisieren uns mit allen Opfern rassistischer Gewalt und müssen weiterhin mit aller Kraft gegen den Faschismus kämpfen! Wir sind die Gesellschaft und wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Werte durch rassistische, antisemitische und nationalsozialistische Gewalt gefährdet werden! Wir dürfen nicht zulassen, dass Neonazis sich in dieser Stadt so sicher fühlen, während Andere in Angst leben müssen – Angst um ihre Existenz und ihre Unversehrtheit.
Deswegen müssen wir zusammen stehen und gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft kämpfen! Schulter an Schulter werden wir antifaschistischen Widerstand leisten, egal welcher Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Ethnie, Religion und Klasse wir angehören.
Gemeinsam sind wir stark! Solidarität ist unsere Waffe gegen Repression! Organisiert euch, vernetzt euch und leistet Widerstand im Kampf für eine befreite Gesellschaft!
(francais)
Une ville avec une tradition de droite
Au plus tard depuis le terrorisme du NSU, on ne peut plus nier les activités des structures radicales militantes de droite à Chemnitz. Zschäpe, Mundlos et Böhnhard vivaient dans des appartements de la Friedrich-Viertel-Strasse à Kaßberg, Limbacher Strasse à Altendorf, Altchemnitzer Strasse à Bernsdorf et Wolgograder Allee dans le quartier Heckert, là où le NSU pouvait compter sur un large soutien néonazi. A Chemnitz, ils ont reçu des passeports, des cartes de santé et des cartes de chemin de fer, ainsi que des explosifs pour la fabrication de bombes.
En décembre 1998, le NSU a commis le premier vol à Chemnitz dans la Edeka Irkutsker Straße. Environ 30 000 DM ont été capturés et des coups de feu ont été tirés sur un jeune de 16 ans. Début octobre 1999, le NSU a attaqué le bureau de poste Barbarossastraße – aujourd’hui c’est le cafe connu sous le nom de Suppkultur – et a capturé environ 5.700 DM. À la fin d’octobre 1999, le NSU a commis un autre vol au bureau de poste de la Limbacher Strasse. Ils ont capturé environ 62 800 DM. En novembre 2000, le NSU a commis un autre vol dans le bureau de poste Johannes-Dick-Strasse et a capturé environ 38 900 DM. En septembre 2003, le NSU a attaqué la Sparkasse Paul-Bertz-Straße et a capturé 435,00 €. Le 14 mai 2004, le NSU a attaqué la Sparkasse Albert-Schweitzer-Strasse et capturé environ 33 100 €. Le 18 mai 2004 – 4 jours plus tard – le dernier braquage réussi de la NSU a eu lieu à Chemnitz. Ils attaquent la Sparkasse Sandstr et capturent environ 73.800 €.
Entre 1998 et 2004, le trio NSU a commis 7 vols à Chemnitz.
Au total, ils ont récolté plus de 600 000€, ce qui a permis de soutenir la scène néo-nazie à Chemnitz et Zwickau. Sans cet argent, les attentats terroristes cruels de la NSU n’auraient jamais été possibles. A Chemnitz, la Ceska (une arme a feu)a également été remis, avec lequel 10 personnes innocentes ont été exécutées par la suite de façon martiale. Nous commémorons les victimes et les survivants de dix meurtres, une tentative de meurtre, trois attentats à la bombe et 15 vols.
La clandestinité nationale-socialiste (NSU) est à l’origine de l’un des plus grands scandales de l’après-guerre en Allemagne et de l’échec flagrant de l’État de droit allemand et de ses autorités d’enquête. Après la révélation des activités du NSU à Chemnitz, une lutte immédiate contre les structures fascistes de la région de la part de l’Etat aurait pu être attendue – mais loin de là. Les événements récents montrent que les autorités de l’Etat ne veulent toujours pas ou ne peuvent pas priver les néonazis de l’espace nécessaire pour une mise en pratique violente de leurs idéologies inhumaines.
Voici un bref aperçu des attaques les plus populaires et les plus cruelles des fascistes* contre notre communauté.
Logement pour demandeurs d’asile Einsiedel / Dittersdorfer Weg
En avril 2016, le siège d’une semaine de manifestations racistes à Einsiedel a conduit à un incendie criminel contre l’ancien camp de pionniers. 3 cocktails Molotov ont atterri à environ 3 mètres devant les maisons 16 et 17 dans l’herbe. A ce moment-là, 21 réfugié-e-s, dont de nombreux enfants, étaient logés dans les deux maisons. Au cours de cette attaque, la mort possible de ces personnes a été tolérée.
Boulangerie Zozan / Jakobstraße
En janvier 2018, la boulangerie kurde au Sonnenberg a été largement abîmée par les runes SS et les swastikas. Les dégâts se sont élevés à environ 11.000€. Les coupables, trois hommes âgés de 19 à 24 ans, ont récemment été condamnés à des arrestations, des amendes et des travaux communautaires. Le propriétaire de la boulangerie a témoigné lors du procès qu’il avait peur parce qu’un de ses chauffeurs avait été enlevé après l’attaque à la peinture.
Le chauffeur travaille à la boulangerie depuis début octobre 2018. Le 22 octobre, il a été kidnappé dans une camionnette à Flöha par quatre hommes parlant allemand et munis d’un pistolet. Ils sont allés dans la forêt et lui ont bandé les yeux, lui ont attaché les mains, l’ont insulté et lui ont dit de quitter le pays. „Je croyais qu’ils me tuaient“, se souvient le conducteur. On lui a montré un portrait imprimé de son patron, barré d’une croix rouge. „Tous les réfugiés sont un problème pour nous“, aurait dit un homme. „Dites à votre patron et à tous les réfugiés que les choses vont continuer comme ça s’ils ne disparaissent pas“. Les autres hommes auraient remplacé la corde de ses mains par ses propres lacets, ont pris ses chaussures et l’auraient laissé seul dans la forêt.
Monument de Karl Marx
Depuis le 26 août 2018, la mort de Daniel au festival de la ville a été instrumentalisée en événements politiques majeurs par les fascistes* des partis et mouvements citoyens tels que Pro Chemnitz, Pegida, Afd, le Dritten Weg (la Troisième Voie) et le Mouvement Identitaire et des groupes nazis autonomes tels que des hooligans de droite du environnement de CFC. Des néonazis connus de longue date ont participé aux émeutes progromiques avec des crimes horribles, qui sont actifs dans des structures d’extrême droite et qui sont également observées par le Verfassungsschutz (Bureau pour la protection de la Constitution). Au cours des manifestations de droite, il y a eu des chasses à l’homme et d’innombrables attaques contre des personnes de couleur, des contre-manifestants*, des locaux étrangers et des strucutre de gauche. Depuis, plus de 170 enquêtes ont été menées contre des manifestants* de droite pour salutations d’Hitler, délits de symbole anticonstitutionnels, Landfriedensbruch (atteintes à la paix), résistance contre les forces de police, dommages matériels, blessures corporelles et encore bien d’autres.
Shalom, restaurant juif / Heinrich-Zille-Straße
Depuis son ouverture en 2000, le restaurant a été attaqué à plusieurs reprises. Les fascistes* ont perpétré des attaques antisémites telles que la tête de cochon coupée devant la porte, des slogans de droite sur les murs ou la dévitrification, causant ainsi des dizaines de milliers d’euros de dégâts matériels. Après le troisième changement de lieu du shalom, le restaurant a été attaqué le 27 août 2018 par une douzaine de personnes avec des barres de fer et des pierres. Le propriétaire a été blessé par une pierre sur son épaule et une fenêtre a été brisée. Le groupe d’agresseurs a crié : “ Dégage d’Allemagne, espèce de sale Juif !“
Schlossteichinsel
A la mi-septembre 2018, un groupe d’Allemands, de Pakistanais et d’Iraniens a été attaqué par un groupe de 15 hommes qui se disaient Bürgerwehr ( une sorte de milici pour le peuple) et qui étaient armés de bouteilles, de gants en quartz et de Tasers. Ils contrôlaient les documents personnels, criaient des insultes racistes et infligeaient une fracture à la tête d’un Iranien à l’aide d’une bouteille. Six des agresseurs ont ensuite fait l’objet d’une enquête pour Landfriedensbruch (atteinte à la paix) et pour coups de blessures dangereux. Le 1er octobre, six des suspects ont été arrêtés pour avoir formé l’organisation terroriste de droite „Révolution Chemnitz“ en vertu du § 129a.
Le 22 septembre 2018, le restaurant perse Schmetterling sur la Lohstraße a été attaqué. Plusieurs fenêtres ont été détruites.
Safran, restaurant perse / Promenadenstraße
Le 7 octobre 2018, trois hommes en monture de mottard ont attaqué le propriétaire. On a jeté sur lui l’ameublement de son restaurant, on l’a étranglé et frappé à l’estomac et il a dû être admis à l’hôpital avec une plaie. Il a été hospitalisé pendant une semaine et a encore mal au dos. Un des hommes aurait salué Hitler en entrant dans le restaurant. Auparavant, le safran avait été confronté à trois reprises à des marquages de croix gammée et à des dégâts matériels.
Mangal, restaurant turc / Straße der Nationen
Le 18 octobre 2018, les émeutes fascistes ont culminé dans un incendie criminel contre le Mangal à l’automne 2018.
Les résidents* ont signalé une forte détonation et trois hommes masqués qui, peu après, ont quitté les lieux dans leur voiture garée devant. L’endroit a complètement brûlé. La détonation a endommagé le plâtre du salon de beauté au rez-de-chaussée du bâtiment voisin, ainsi que des parties du plafond de protection contre les incendies dans le Mangal. Au-dessus il y a 11 appartements. 17 résidents* à l’intérieur de la maison ont dû être mis en sécurité. Les dégâts au restaurant et à la maison s’élèvent à environ 750.000 €. Les experts en incendie supposent qu’au moins 100 litres d’essence, qui ont été enflammés sous une forme comprimée, ont été utilisés.
Le 29 octobre 2018, 320 croix gammées d’un diamètre de 10 à 50 centimètres ont été réparties sur toute la surface du terrain de sport à Harthwaldes Heckert-Gebiet. Deux mois plus tard, en décembre, encore une fois, plus de 1000 croix gammées ont été laissées sur place. Au total, l’association, qui se positionne clairement contre la droite, a subi des dégâts d’un montant de plusieurs milliers d’euros. Le restaurant indien „Bombay Palace“ sur la Route des Nations a également été endommagé. Les pneus de la voiture du propriétaire avaient été crevés à plusieurs reprises et des tentatives d’intrusion avaient été faites.
Cette liste n’est pas un résumé complet des actes de violence raciste à Chemnitz. Elle met principalement l’accent sur les événements récents qui sont devenus populaires par les médias. Il ne faut pas oublier les attaques quotidiennes des néo-nazis contre des personnes qui ont une couleur de peau ou une attitude politique différente et qui ne se retrouvent pas dans les médias ! Nous sommes solidaires de toutes les victimes de la violence raciste et devons continuer à lutter de toutes nos forces contre le fascisme ! Nous sommes la société et nous ne devons pas laisser nos valeurs être mises en péril par la violence raciste, antisémite et nazie ! Nous ne devons pas permettre aux néo-nazis de se sentir si en sécurité dans cette ville alors que d’autres vivent dans la peur – la peur de leur existence et de leur intégrité.
C’est pourquoi nous devons nous unir et lutter ensemble pour une société solidaire ! Épaule contre épaule, nous offrirons une résistance antifasciste, quelle que soit l’origine, la couleur de peau, le sexe, l’ethnie, la religion et la classe à laquelle nous appartenons.
Ensemble, nous sommes forts ! La solidarité est notre arme contre la répression ! Organisez-vous, créez des réseaux et luttez pour une société libérée!