Fight for Your Future – Demonstration am 1.6. in Leipzig

Am 1.6. findet in Leipzig eine Demonstration unter dem Motto „Fight For Your Future“ statt. Wenn ihr nicht nach Chemnitz können kommt, Unterstützt aufjedenfall  die Genoss*Innen des Jugendbündnisses!
Die Demonstration beginnt um 18:00 Uhr im Lene-Voigt-Park. Wir wissen nicht wie es an diesem Tag in Chemnitz aussehen wird, aber schließt euch nach Möglichkeit den Protesten in Leipzig an, nachdem wir mit den Nazis für den Tag in Chemnitz fertig sind.

„…kommt mit uns am Kindertag, dem 1. Juni 2019, gemeinsam auf die Straße, um unseren Protest und unsere Wut auf die Straße zu tragen und gemeinsam ein Zeichen zu setzen! Für eine befreite solidarische Gesellschaft ohne Ausbeutung von Mensch und Natur! Gegen Polizeistaat und Krieg! Wenn wir nicht für unsere Zukunft kämpfen, wird es niemand tun! Fight for your future!“

Alle Informationen wie Material, Texte etc. findet ihr auf diesem Blog:
fightforyourfuturele.noblogs.org

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Aufruf von Fight For Your Future:

Anfang September 2019 stehen Landtagswahlen in Sachsen an. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird sich auch dort der allgegenwärtige Rechtsruck niederschlagen. Mit rassistischen Parteien wie der AfD kann sich der braune Sumpf Sachsens ohne breiten Widerstand legitimieren und wird immer gesellschaftsfähiger. Ziemlich zeitgleich wird das neue Polizeigesetz mit unzähligen Einschränkungen für jeden Einzelnen in Kraft treten und mit aller Härte durchgesetzt. Ein Gesetz, das jeden von uns trifft, so unterschiedlich wir auch sind und so unterschiedliche Ziele wir verfolgen, teilen wir doch diese eine Liebe zur Freiheit.

Wir als die Jugend haben keine Lust, uns unsere Zukunft versauen zu lassen, die schon jetzt durch Ausbeutung und Zerstörung unseres Planeten ohnehin mehr als gefährdet ist. Die Vernichtung von Lebensraum und die Erderwärmung beflügeln das massenhafte Artensterben und zwingen die Menschen zu Massenflucht, weil ganze Landstriche unbewohnbar gemacht werden. Gleichzeitig wird unsere Freiheit durch neue Polizeigesetze mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten des Staates genommen und alles, was nicht ins Normalbild passt, beschnitten und gefügig gemacht. Das trifft auch Leute, die nicht in das herrschende Bild eines Mannes oder einer Frau passen oder sich gegen patriarchale Zwänge und Herrschaftsformen stellen. Die Geschlechterklischees sind durch Popkultur und Leitbilder auch besonders in der Jugend verankert, wodurch Slut- und Fatshaming ebenso wie Mobbing und Ausgrenzung zum Alltag werden. Bereits in der Schule wird uns das Leistungsprinzip dieser Gesellschaft eingetrichtert. Die Selbstoptimierung führt schon im jungen Alter bei vielen von uns zu psychischem Druck, der in Krankheiten wie Depressionen, Magersucht oder Flucht in Drogen endet. Währenddessen wird unsere nicht „deutsch“ aussehende Freundin rassistischen Kontrollen ausgesetzt und unser geflüchteter Mitschüler muss tagtäglich in der Angst leben, wieder in sein vermeintlich sicheres Herkunftsland abgeschoben zu werden.

Wir glauben, wir können eine bessere Zukunft schaffen und selbst organisieren. Dafür brauchen wir keinen härter durchgreifenden Staat, auch nicht mehr Polizei. Wir sollten endlich nicht mehr, wie es diese Gesellschaft will, gegeneinander, sondern miteinander für eine bessere Zukunft kämpfen. Wir brauchen klare Lösungsansätze und wollen statt Konkurrenzkampf eine solidarische Zukunft, in der die Bedürfnisse der Menschen im Vordergrund stehen und nicht der, der am meisten Geld hat, oder das, was am meisten Geld bringt.

Deshalb kommt mit uns am Kindertag, dem 1. Juni 2019, gemeinsam auf die Straße, um unseren Protest und unsere Wut auf die Straße zu tragen und gemeinsam ein Zeichen zu setzen! Für eine befreite solidarische Gesellschaft ohne Ausbeutung von Mensch und Natur! Gegen Polizeistaat und Krieg! Wenn wir nicht für unsere Zukunft kämpfen, wird es niemand tun! Fight for your future!

¡En todos los niveles, con todas las medidas!

¡En todos los niveles, con todas las medidas!El “Día del Futuro Alemán” actualmente es una de las marchas fascistas más grandes de la RFA, y cada año tiene lugar en una ciudad diferente. Por primera vez el “Día del Futuro Alemán” (TddZ, por sus siglas en Alemán) tuvo lugar en Pinneberg en 2009 – organizado por las “freie Kameradschaften” (agrupaciones de neo-fascistas). Culminó en 2016 en Dortmund con unos 1000 participantes. Luego fue asumido por personas alrededor del mini-partido fascista “Die Rechte” (La Derecha) el cual había surgido de una “Kameradschaft” violenta, llamada “Nationaler Widerstand Dortmund” (Resistencia Nacional Dortmund, NWDO).

Como resultado de la repetida y exitosa intervención antifascista – desde bloqueos hasta la acción directa, pasando por el estorbo de la llegada de lxs fascistas – el número de participantes ha bajado continuamente en los últimos años. Con el fin de contrarrestar esta tendencia y poder marchar con muchxs militantes, en 2019 el TddZ va a tener lugar en Chemnitz.En Chemnitz lxs fascistas esperan protestas marginales por parte de la sociedad civil. Aparte cuentan con el apoyo de la policía sajona que, con todas las medidas posibles, protegió a la manifestación nazi del “Dritter Weg” (Tercer Camino, mini-partido ultrafascista) el 1ero de Mayo de 2018.

Nosotrxs como [Veto] llamamos a todxs lxs antifascistas que estén disponibles para sumarse a la resistencia decidida contra la invasión fascista. ¡Impidamos juntxs este desfile de neonazis burguesas y militantes y sepultemos el “Día del Futuro Alemán”!

Anreise

Die Demonstration des Bündnis Chemnitz Nazifrei am 01.06. am Omnibusbahnhof (nahe des Hauptbahnhofes) wird 11:30 beginnen.
Die Nazis mobilisieren auf 12 Uhr.

Wenn ihr mit Bussen anreist, dann schreibt uns gern.
Der offizielle Buslandeplatz ist Karl-Liebknecht-Straße ecke Georgstraße.

Für Zuganreisen, beachtet dass es bei der Strecke von Leipzig nach Chemnitz wegen Baustellen zu Schienenersatzverkehr kommt, wechselnd gibt es einen Bus bzw. der Zug fährt über Gößnitz und Glauchau.

Öffentliche Zuganreisen:

Zuganreise aus Leipzig
Treff: 9:00 Uhr Gleis 23, Hauptbahnhof Leipzig
Abfahrt: 9:20 Uhr

Zuganreise aus Dresden
Stay tuned!

Zuganreise aus Glauchau
10:40 Uhr am Bahnhof

Anreise aus Zwickau
10:00Uhr am Hauptbahnhof
Infos bei FFF Zwickau, Jusos etc.

 

Schreibt uns gerne eure gemeinsamen Zug und Busanreisen, falls wir sie hier verzeichnen sollen.
Wenn ihr weitere Fragen zur Anreise habt, kontaktiert uns!

veto_kms@riseup.net (PGP)

Demo1x1

Demo-Einmaleins
In diesem Artikel gehen wir zunächst auf einige wichtige Grund-
regeln ein, die besonders bei Demonstrationen, aber auch ande-
ren Aktionsformen gelten. Mach dir vor jeder Demo oder ande-
ren Aktion bewusst, dass immer etwas Unvorhergesehenes pas-
sieren und jede noch so kleine linke politische Aktion zum Ob-
jekt polizeilicher Maßnahmen werden kann. Aber lass dich da-
von nicht einschüchtern!

➊ Auf dem Weg zur Demo
Geh nach Möglichkeit nie allein auf eine Demo oder zu einer an-
deren Aktion. Es ist nicht nur lustiger, mit Menschen unterwegs
zu sein, die du kennst und denen du vertraust, sondern auch si-
cherer. Empfehlenswert ist, Bezugsgruppen zu bilden, gemein-
sam hinzugehen, während der Aktion zusammen zu bleiben und
gemeinsam den Ort des Geschehens wieder zu verlassen. Wich-
tig ist, in der Bezugsgruppe vorher das Verhalten in bestimmten
Situationen abzusprechen. Dabei sollte Raum für Ängste und
Unsicherheiten Einzelner sein.
Achte auf angemessene Kleidung und bequeme Schuhe, in de-
nen du ggf. schnell laufen kannst. Steck einen Stift und ein
Stück Papier ein, um wichtige Details zu notieren (mehr dazu
im Kapitel EA). Nimm ein wenig Kleingeld mit. Die Polizei ist
zwar nach einer Festnahme verpflichtet, dir auch dann zwei er-
folgreiche Telefonate zu gewähren, wenn du kein Geld dabei
hast. Aber sicher ist sicher. Nimm Medikamente, die du regel-
mäßig einnehmen musst, in ausreichender Menge mit. Besser
Brille als Kontaktlinsen. Besser keine Schminke oder Fett-
creme, da die die Wirkung von Pfefferspray verstärken. Lass
persönliche Aufzeichnungen, besonders Adressbücher, zu Hau-
se. Überlege gut, was du unbedingt brauchst. Alles andere kann
im Fall einer Festnahme der Polizei nützen. Drogen jeglicher
Art, auch Alkohol, sollten weder vorher konsumiert noch auf die
Demo mitgenommen werden. Schließlich musst du einen klaren
Kopf bewahren und jederzeit in der Lage sein, Entscheidungen
zu treffen. Eine Kamera brauchst du auch nicht. Für Erinne-
rungsfotos ist hier nicht der richtige Ort, und das Dokumentie-
ren der Demo und des Polizeiverhaltens sollte geübten und ge-
kennzeichneten Journalist*innen oder Demo-Beobachter*innen
überlassen werden. Im Fall einer Festnahme helfen Fotos nur
der Gegenseite!

Allgemein empfehlen wir dir, dein Telefon bei Aktionen zu Hau-
se zu lassen. Mach dir die hohen Risiken bewusst! Funkzellen-
abfragen geben genaueste Auskunft darüber, mit wem du telefo-
nierst oder SMS schreibst, und über deinen Aufenthaltsradius.
Besonders Smartphones senden über ihre Apps permanent di-
verse Datensätze. Diese Daten gaben Anlass zu und waren Ge-
genstand von Ermittlungen der Polizei. Auch ist es mehr als är-
gerlich, wenn im Fall einer Festnahme deine privaten Daten wie
zum Beispiel Telefonbücher, Gespräche via SMS oder Fotos in
die Hände der Ermittlungsbehörden fallen. Im schlimmsten Fall
können die gesammelten Daten Strukturen und Genoss*innen
ernsthaft schaden. Falls du meinst, auf Demos und Aktionen ein
Handy zu benötigen, dann besorg dir ein „sauberes“ Telefon.
Das bedeutet u. a., dass es nicht auf deinen Namen zurückzu-
führen ist. Darin sollte die Nummer des Ermittlungsausschus-
ses (EA) und deiner*s Anwält*in enthalten sein. Beachte hierzu,
dass ab dem 01.07.2017 in Deutschland SIM-Karten nur noch
gegen Vorlage eines Personalausweises erhältlich sind. Im Aus-
land gelten hierzu andere Regelungen.

➋ Der Ermittlungsausschuss (EA)
Oft gibt es einen EA, dessen Telefonnummer durchgesagt oder
per Handzettel verbreitet wird. Der EA kümmert sich während
der Demo vor allem um die Festgenommenen und besorgt für
sie Anwält*innen.
Wenn du festgenommen wurdest oder eine Festnahme beobach-
test, solltest du dich umgehend beim EA melden. Wichtig bei
der Meldung sind Name und Wohnort der festgenommenen Per-
son. Mach aber keine Angaben zu Aktionen oder zu dir selbst.
Sei dir bewusst, dass die EA-Leitung oft Ziel staatlicher Abhö-
rung ist. Sobald du wieder freigelassen wurdest, melde dich un-
bedingt beim EA ab und fertige ein Gedächtnisprotokoll an.

➌ Gedächtnisprotokoll
Für die spätere politische Prozessführung ist ein Gedächtnispro-
tokoll sehr nützlich. Auch Zeug*innen von Übergriffen sollten
ein solches anfertigen. Beinhalten sollte es auf jeden Fall: Ort,
Zeit und Art (Festnahme, Prügelorgie, Wegtragen) des Über-
griffs, Namen der Betroffenen, Zeug*innen sowie Anzahl, Dien-
steinheit und Aussehen der Schläger*innen. Jedes Detail kann
dir später helfen. Sei dir aber bewusst, dass ein Gedächtnispro-
tokoll ein hoch sensibles Dokument ist, das du sicher verwahren
musst und das nur für dich, deine*n Anwält*in oder die Antire-
pressionsstruktur deines Vertrauens gedacht ist. Sicher aufbe-
wahrt bedeutet in Papierform in einem abschließbaren Schrank
oder besser auf einem verschlüsselten digitalen Medium.

➍ Bei Personalienkontrollen
Auf dem Weg zu Demos kommt es oft zu Kontrollen durch die
Polizei. Es werden „stichprobenhaft“ Taschen und Personen
durchsucht. Der Polizei ist es verboten, dich wegen deiner „Sze-
nezugehörigkeit“ gezielt zu durchsuchen oder die Personalien
aller Personen aufzunehmen. Du musst nur bestimmte Angaben
zu deiner Person machen. Das sind ausschließlich:
• Name, Vorname, ggf. Geburtsname
• (Melde-)Adresse
• allgemeine Berufsbezeichnung (z.B. „Student“, „Angestellte“)
• Geburtsdatum und Ort
• Familienstand (z.B. „ledig“)
• Staatsangehörigkeit
Wenn du diese Angaben konsequent verweigerst, kommt es in
der Regel zu einer erkennungsdienstlichen Behandlung (ED-Be-
handlung). Dabei wirst du aus verschiedenen Winkeln abgelich-
tet, es werden Finger-/Handkantenabdrücke genommen und kör-
perliche Merkmale wie Augenfarbe, Haarfarbe, Tattoos, Narben
usw. erfasst sowie deine Größe und dein Gewicht gemessen. Au-
ßerdem kann es sein, dass du bis zu 12 Stunden festgehalten
wirst und dir ein Bußgeld auferlegt wird.

Wichtig: Bei einer ED-Behandlung ist es ratsam, einen Wider-
spruch einzulegen und diesen protokollieren zu lassen. Unter-
schreib selbst aber gar nichts!

➎ Bei Übergriffen
Jetzt nicht in Panik geraten, tief Luft holen, stehen bleiben und
auch andere dazu auffordern. Spätestens jetzt heißt es, schnell
Ketten zu bilden und, wenn es gar nicht anders geht, sich lang-
sam und geschlossen zurückzuziehen. Oft können Übergriffe
der „Freunde und Helfer“ allein durch das geordnete Kettenbil-
den und Stehenbleiben abgewehrt und das Spalten der Demo,
Festnahmen und das Liegenbleiben von Verletzten verhindert
werden.

➏ Bei Verletzungen
Kümmer dich um Verletzte und hilf, ihren Abtransport gegen
Greiftrupps abzusichern. Wende dich an die Demo-Sanitäter*in­
nen oder organisiere mit Genoss*innen selbst den Abtransport
und die Versorgung der Verletzten. Wenn du ein Krankenhaus
aufsuchen musst, dann möglichst eins, das nicht mit der Veran-
staltung oder Aktion in Verbindung gebracht wird. Wichtig ist
es, dort keine Angaben zum Geschehen zu machen. Oft arbeiten
Krankenhäuser mit der Polizei zusammen und geben Daten wei-
ter. Deine Personalien musst du wegen der Krankenversicherung
korrekt angeben, aber sonst nichts!

➐ Bei Festnahmen
Mach auf dich aufmerksam, ruf deinen Vor- und Nachnamen
und den Ort, aus dem du kommst, damit deine Festnahme dem
EA gemeldet werden kann.
Wenn du merkst, dass kein Entkommen mehr möglich ist, ver-
such die Ruhe wieder zu gewinnen. Ab diesem Moment sagst du
keinen Ton mehr! Die einzige, wirklich einzige Ausnahme stellt
die Einforderung fundamentaler Rechte dar! Meld dich nach der
Freilassung sofort beim EA. Sobald du wieder zu Hause bist,
fertige ein Gedächtnisprotokoll an. Nimm in der Folgezeit Kon-
takt zum EA, zur Roten Hilfe oder zu einer anderen Antirepres-
sionsgruppe auf, um dich über das weitere Vorgehen auszutau-
schen.

➑ Beim Abtransport
Auf der Fahrt zu Gefangenensammelstelle oder Revier sprich
ggf. mit den anderen Festgenommenen über eure Rechte, aber
mit keinem Wort über das, was du gemacht hast. Es wäre nicht
das erste Mal, dass ein*e Spitzel*in oder Tatbeobachter*in unter
euch ist, auch wenn du ein gutes Gefühl zu allen hast. Achte auf
andere und zeig dich verantwortlich, wenn sie mit der Situation
noch schlechter zurecht kommen als du. Das beruhigt auch
dich. Redet darüber, dass es sinnvoll ist, ab sofort konsequent
das Maul zu halten.

➒ Auf der Wache
Dort gilt: Keine Aussagen, unterschreib nichts, aber widersprich
allen Maßnahmen!
Nach der Festnahme hast du das Recht, zwei erfolgreiche Tele-
fonate zu führen. Am besten rufst du den EA bzw. eine*n
Anwält*in an. Wenn dir der Anruf verweigert wird, nerv die
Polizist*innen so lange, bis sie dich telefonieren lassen, notfalls
drohe mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde. Minderjährige ha-
ben nicht nur das Recht, mit einer*m Anwält*in zu sprechen,
sondern auch mit Angehörigen. Dabei läuft das Telefonat zu-
nächst oft über die Polizist*innen, die wissen wollen, ob du
wirklich einen Rechtsbeistand bzw. Angehörige anrufst, und
erst dann den Hörer an dich weitergeben. Gerade bei Minderjäh-
rigen dient das als zusätzliche Schikane, um die Eltern zu scho-
ckieren. Bei Verletzungen solltest du eine*n Ärzt*in verlangen
und auf ein Attest bestehen. Nach der Freilassung such eine*n
weitere*n Ärzt*in auf und lass ein weiteres Attest anfertigen.
Bei Dingen, die die Polizei beschädigt hat, verlange eine schrift-
liche Bestätigung.
Dein Widerspruch ist vor allem bei einer DNA-Entnahme unver-
zichtbar. Die wird von der Polizei bei kleinsten Bagatellen vorge-
schlagen. Es kann dazu kommen, dass die Polizei deine Woh-
nung durchsucht, während du in der Zelle sitzt. Weitere Infos zu
diesen Themen findest du in den entsprechenden Abschnitten
(S. 18 + 21) dieser Broschüre und in den Flyern der Roten Hilfe.

Freilassen müssen sie dich …
• bei Festnahmen zur Identitätsfeststellung:
… nachdem du deine Personalien angegeben und wenn du ei-
nen Ausweis dabei hast eigentlich sofort. Um zu prüfen ob dei-
ne Angaben stimmen, kannst du aber bis zu 12 Stunden festge-
halten werden.
• bei Festnahmen als Tatverdächtige*r:
… spätestens um 24:00 Uhr des auf die Festnahme folgenden
Tages, also nach maximal 48 Stunden. Es sei denn, du wirst
einer*m Haftrichter*in vorgeführt und diese*r verhängt Untersu-
chungshaft oder ordnet ein „Schnellverfahren“ (S. 20) an.

➓ Im Verhör
Lass dich weder von verständnisvollen Onkel-Typen einwickeln
noch von Brutalos einschüchtern. Glaub nicht, die Beamt*innen
austricksen zu können, denn sie sind gut ausgebildete
Verhörspezialist*innen. Keine Aussage wird deine Situation ver-
bessern! Auch keine scheinbar harmlose Plauderei, die ver-
meintlich außerhalb des Verhörs stattfindet, z.B. beim Warten
auf dem Flur. Keine „politische Diskussion“ mit Polizist*innen,
denn jede Äußerung nach deiner Festnahme ist eine Aussage!
Selbst wenn dir die Polizist*innen erzählen, dass es besser für
dich wäre, jetzt Aussagen zu machen: Das ist gelogen! Alles ist
auch nach Absprache mit Genoss*innen und Anwält*innen noch
möglich. Einzig auf die Forderung nach deinen fundamentalen
Rechten wie Telefonaten mit deiner*m Anwält*in, dem Gang zur
Toilette oder dem Widerspruch gegen eine DNA-Abnahme soll-
test du bestehen.
Manchmal werden dir Sachen vorgeworfen, mit denen du nichts
zu tun hast, oder auch Dinge, die du nie tun würdest. Halt trotz-
dem die Klappe! Was dich vermeintlich entlastet, kann andere
belasten, und du wärst ein*e potenzielle*r Zeug*in in einem Ver-
fahren gegen eine*n andere*n Genoss*in. Auch Infos darüber,
was du nicht getan hast, helfen der Polizei, ein Gesamtbild ge-
gen dich und andere zu konstruieren.

Nach den Fragen zu deiner Person kommen oft erst einmal ganz
„unverfängliche“ Fragen wie z.B.: „Wie lange wohnen Sie denn
schon in …“ oder: „Sind Sie mit dem Auto hergekommen?“.
Wenn sie merken, dass du auch nur ansatzweise auf ein Ge-
spräch eingehst und antwortest, werden sie ihre Chance wittern
und gnadenlos weiter bohren. Sie werden dir keine Ruhe lassen,
auch wenn du Fragen nicht mehr beantworten willst!
Völlig anders ist die Situation in dem Moment, in dem du un-
missverständlich klar machst, dass du die Aussage verweigerst!
Auf jede Frage antwortest du monoton wie eine kaputte Schall-
platte: „Ich verweigere die Aussage!“. „Regnet es draußen?“ –
„Ich verweigere die Aussage!“; „Wollen Sie eine Zigarette oder
einen Kaffee?“ – „Ich verweigere die Aussage!“.
Keine Angst, niemand hält dich für blöd, auch wenn dein Ge-
genüber so tun wird. Sie*er wird im Gegenteil sehr schnell ka-
pieren, dass du es ernst meinst, nicht zu übertölpeln bist und
genau weißt, was du zu tun hast, und wird aufgeben.
Mit einer konsequenten Aussageverweigerung verdeutlichst du
den Polizist*innen, dass sie bei dir keine Infos bekommen. Das
ist nicht nur ein Gebot der Solidarität gegenüber Genoss*innen,
sondern auch in Hinblick auf dein Verfahren sinnvoll. Außerdem
kommst du so am schnellsten aus dem Verhör heraus.

Auf, vor und nach der Demo

Was muss ich alles auf die Demo mitnehmen? Wie verhalte ich mich? Was tue ich wenn ich von den Cops festgehalten werde? Wie gehe ich mit Gewalterfahrungen um?…
Demonstrationen werfen viele Fragen auf, vor allem wenn man sie gut vorbereitet besuchen will. Hier ist eine kliene Ansammlung zu Tips und Tricks für Demonstrationen!

 

Rund um die Demo
Der EA Leipzig und die Rote Hilfe Leipzig haben auf ihren Antirepressionsblog alle notwendigen Informationen, welche ihr für Demonstrationen benötigt. Von dem Verhalten bei Demos, bishin dazu wie ich eine Demonstration anmelde. Auch was ich bei Personalienfeststellungen machen muss und was nicht, sowie was passiert wenn ich in Gewahrsam genommen werde.

 

Demo 1×1
Egal ob „gemütliche“ oder „aktionistische“ Demo – einige Grundregeln sollten immer im Kopf bleiben, da auch sie Ziel von polizeilicher Gewalt sein können. Deswegen haben wir hier nocheinmal das Demo1x1 der Roten Hilfe aus dem kleinen Heftchen „Was tun wenn’s brennt?“ niedergeschrieben.

 

Ein kleiner Reader zum Umgang mit Gewalterfahrungen
„… über traumatisierende Folgen von Polizei- (und anderer) Gewalt und wie wir da wieder rauskommen. Ein kleiner Ratgeber zur Begleitung von politischem Aktivismus, insbesondere zum Umgang mit belastenden Erlebnissen vor, während und nach einer Aktion“
– Out of Action

 

Strassenmedizin
Hier findet ihr nützliches Wissen über Erste-Hilfe auf Demos, auch im zusammenhang mit Rechtshilfetips. Zum Beispiel auch, was ihr in eure Demotasche an Erste-Hilfe Material packen solltet, und was auch lieber nicht…

 

Aussageverweigerung!
Und auch bei Demonstrationen wieder wichtig: Keine Aussagen bei Repressionsbehörden! Der Infoflyer der Roten Hilfe informiert über das Recht und die Notwendigkeit von Aussageverweigerung.

Mobivorträge „Kein Tag der deutschen Zukunft! #notddz“

15. Mai – Dresden

19:00 – 23:00
AZ☆Conni
Rudolf-Leonhard-Straße 39

Zur Mittwochsküfa im AZ Conni wird es im Anschluss an das Essen einen Mobi-Vortrag zu den Gegenprotesten rund um den sogenannten „Tag der deutschen Zukunft“ in Chemnitz am 1. Juni 2019 geben.

  • 20:00 Uhr: lecker Essen – präsentiert von den SoloUltras
  • 21:00 Uhr lecker Vortrag – präsentiert von Genoss*innen aus Chemnitz

Eine Veranstaltung von URA Dresden, AZ Conni,  [veto] und Bündnis Chemnitz Nazifrei

 

16. Mai – Chemnitz

20:00 – 21:30
Zukunft
Leipziger Str. 5

Wärend der Küfa in der Zukunft wird es einen Mobivortrag zu den Gegenveranstaltungen zum diesjährigen sogenannten „Tag der deutschen Zukunft“ geben.

  • 20:00 Essen und Vortrag

 

21.05. – Leipzig

19:00

Meuterei
Zollschuppenstr. 1

Ein weiterer Mobivortrag in der schönen Meuterei in Leipzig!

Ein Schöner Flyer mit dem Ankündigungstext gibt es hier.

 

21.05. – München

19:00

Barrio Olga Benario
Schlierseestraße 21

Eine Veranstaltung zusammen mit dem Antifaschistischen Aufbau München.

 

25.05. – Stuttgart

19:00

Linkes Zentrum Lilo Herrmann
Böblingerstraße 105

Neben Küfa und Filmvorführung könnt ihr hier nocheinmal den Mobivortrag hören.
Danke an die Antifaschistische Aktion (Aufbau) Stuttgart!

  • 19:00 Mobivortrag „noTddZ“
  • 20:00 Küfa
  • 21:00 Film „Spur der Steine“

 

29.05. – Chemnitz

20:30

Subbotnik
Vettersstraße 34a

Es wird auch Küfa (Küche für alle) Geben!

 

29.05. – Erfurt

19:30

im „veto“
Magdeburger Alee 180

Danke an die Dissens Antifa aus Erfurt!

C // Vortrag 24.05. // Die Chemnitzer Naziszene im Wandel der Zeit

In Chemnitz gibt es viele Nazis. Das ist ist schon seit den 90ern so und zeigt sich auch im Stadtbild. Naziaufkleber und Menschen in Thor Steinar Klamotten sind normal.
Dieses gewohnte Klima mündete in etlichen Nazidemos und Ausschreitungen.
Aber was steckt eigentlich dahinter? Wie organisiert sich die Chemnitzer Nazi-Szene und wie hat sie sich gewandelt um immer noch so groß zu sein? Welche Akteure spielen dabei eine Rolle?
Auf diese und weitere Fragen will dieser Vortrag eingehen und etwas Klarheit in die undurchsichtige Chemnitzer Naziszene bringen.

19:00 – 22:00

Lesecafé „ODRADEK“
Leipziger Straße 3, 09113 Chemnitz